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Wir lügen uns selbst an

4 min read

Die bittere Wahrheit hinter leeren Floskeln und warum so viele Hotels klingen, als hätte ChatGPT 1.0 ihre Website geschrieben.

Willkommen im Land des Wohlfühlambiente, Komfortversprechen und grünen Illusionen. Wer heute Hotelkommunikation liest, landet oft in einer Parallelwelt aus Worthülsen, Stockfotos und Phrasen mit dem Charme eines Behördenbriefs. Du kennst die größten Marketinglügen der Hotellerie noch nicht und möchtest wissen, warum Ehrlichkeit das einzige Zukunftsmodell ist, das noch funktioniert?

„Herzlich willkommen in unserem Haus.“

Floskel-Alarm statt Faszination. Wer Gäste mit ausgeleierten Standardphrasen begrüßt, hat sie im ersten Satz schon wieder verloren. „Unser Haus“ klingt nach Verwaltungsgebäude. Das ist keine Einladung – das ist Langeweile. Authentizität beginnt mit Sprache. Wer sich traut, echt zu schreiben, ist dem Gast sofort näher als alle anderen, die ihn mit Textbausteinen zum Einschlafen bringen.

„Wohlfühlambiente zum Abschalten.“

Willkommen im biederen Möbelhaus. Solche Begriffe riechen nach Discounter-Deko. „Wohlfühlambiente“ ist kein Versprechen – es ist eine inhaltliche Bankrotterklärung. Die Gäste wollen kein Ambiente – sie wollen Atmosphäre, Identität, Substanz. Hotels, die das nicht liefern, verlieren ihren Charakter noch bevor jemand die Website verlassen hat.

„Unsere Zimmer bieten höchsten Komfort.“

Das Märchen vom Luxusbett im Schuhkarton. Komfort ist nicht das, was du behauptest – sondern das, was der Gast erlebt. Wenn „höchster Komfort“ bedeutet: 17 m², Sperrholzschrank und ein Lichtschalter in Bettnähe – dann ist es besser, ehrlich zu bleiben. Marketing für Hotels funktioniert nur, wenn das Versprochene erlebbar ist.

„Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt.“

Und warum fühlt sich dann keiner gesehen? Diese Floskel wäre schön – wenn sie nicht so oft gelogen wäre. Wirklich? Der Mensch steht im Mittelpunkt? Dann erklär bitte, warum deine Mitarbeitenden seit Monaten Überstunden schieben und Bewerbungen unbeantwortet bleiben. Glaubwürdigkeit entsteht im Alltag – nicht im Claim.

„Nachhaltigkeit ist uns wichtig.“

Greenwashing ist keine Strategie – sondern Betrug. Ein grüner Punkt auf der Menükarte, täglich frische Handtücher, Kapselkaffee im Zimmer – und dann „Nachhaltigkeit“ kommunizieren? Das ist nicht zukunftsfähig, das ist Feigenblatt-Marketing. Die Gäste merken das. Wer ehrlich nachhaltig wirtschaftet, braucht keine Worthülsen – sondern klare, überprüfbare Maßnahmen.

Visuelle Lügen: Willkommen in Stockphotohausen

Schön gefiltert – aber leider nicht echt. Wenn deine Website aussieht wie ein Reiseprospekt aus Schweden, aber dein Hotel liegt im Mittelgebirge – dann hast du ein Problem. Stockfotos, Fake-Inszenierungen, gekaufte Spa-Träume. Und wenn du jetzt auch noch KI-generierte Bilder von deinem Hotel erstellst, dann lass wenigstens Profis dran: Die Gäste erkennen die Täuschung längst. Echte Bilder, echte Menschen, echte Atmosphäre – das sollte selbstverständlich im Hotel Branding sein

Positionierung ohne Position

„Für alle“ ist das neue „für niemanden“. „Unser Hotel ist perfekt für alle Zielgruppen“ – dieser Satz sollte auf der Liste verbotener Marketingfloskeln stehen. Denn wer keine klare Positionierung hat, hat auch keine Daseinsberechtigung am Markt. Marketing für Hotellerie und Gastronomie beginnt mit Klarheit. Und endet bei Relevanz.

Stell dir die Frage „Bin ich auch ein Marketing-Lügner?“

Fünf unbequeme Fragen – fünf Chancen zur Veränderung

  1. Steht auf deiner Startseite „Herzlich willkommen in unserem Haus“?
    Dann willkommen im Reich der Beliebigkeit.
  2. Verwendest du Stockfotos, weil deine echten Zimmer „nicht so gut rüberkommen“?
    Dann kommt nur eines rüber: Unehrlichkeit.
  3. Ist dein USP „freundliches Team und zentrale Lage“?
    Dann hast du gerade die Nullnummer der Positionierung erfunden.
  4. Redest du auf LinkedIn von Employer Branding, aber behandelst dein Team wie Nummern?
    Dann solltest du nicht posten – sondern handeln.
  5. Glaubst du, Nachhaltigkeit = Handtuchkarte und grüne Schriftfarbe?
    Dann google mal „Greenwashing“. Und dann fang von vorn an.

Fazit: Marketing ist kein Make-up. Es ist ein Spiegel.

Deine Kommunikation zeigt, wer du bist – oder wer du gerne wärst. Und wenn du dich beim Lesen dieser Zeilen ertappt fühlst, ist das nicht schlimm. Aber es ist der ideale Zeitpunkt, um ehrlich zu werden. Denn: Gäste spüren, ob du echt bist. Und buchen genau deshalb.


 

Erfolgreiches Hotelmarketing beginnt mit einer klaren Strategie
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